Montag, 25. Oktober 2010

14.-22.10.2010 (西暦2010年10月14・22日)

Liebe Leser,

nach den letzten Eskapaden ließ sich die kommende Woche vom 14. bis 21. wieder ruhiger an und war vor allem vom bekannten Studienalltag bestimmt.
Daher ein paar allgemeine Infos, bevor ich mich wieder eines spannenden Teiles annehme.

Hinsichtlich der Nahrung:

So man nicht jeden Tag Essen gehen kann oder will und auch keine Reichtümer auszugeben hat, wird man hier vor allem von Reis und Gemüse leben. Bei Fleisch und Fisch ist vom Grundpreis her teurer als in Deutschland und wird in kleineren Mengen verkauft, daher ist man dabei auf Aktionen angewiesen.
In den meisten Supermärkten werden O-bento (wie man in der Umgangssprache sagen würde: Fresspakete)als Mittagsessen angeboten, die meistens nicht ausverkauft werden, weshalb man diese gegen Abend meist zu günstigeren Preisen erstehen kann. Diese Boxen enthalten sehr unterschiedliche Speisen, wobei Reis meistens enthalten ist.
Das japanische Gemüse ist allerdings sehr zu empfehlen. Im Preisleistungsverhältnis überzeugt hier (nach den bisherigen Analysen) vor allem die Aubergine (jp.茄子 nasu), die hier zwar wesentlich kleiner ist als in den heimischen Landen, aber geschmacklich überzeugt. Ansonsten häufig verspeist werden: Zwiebeln, Kürbis, Daikon (großer Rettich), Chinakohl, Lotuswurzel (knackig und sehr empfehlenswert), grüne Paprika, Karotte und ab und zu Pilze. Daneben gibt es natürlich noch einiges anderes, allerdings vieles zu kaum bezahlbaren Preisen.
Die Hauptnahrung ist ohne Frage Reis, welchen es in unterschiedlichsten Sorten und Größen gibt, allerdings immer gut klebrig. Konkurrenz bekommt der Reis nur von den drei meistverspeisten Nudelsorten Ramen (lang, dünn und aus hellem Mehl), Soba (lang, dünn und aus Buchweizenmehl) und Udon (lang, dicker als Ramen und aus hellem Mehl). Daneben wird zu jedem Essen Sojasauce serviert. Manchmal auch Frühlingszwiebeln (vor allem zu Soba), Chili oder getrocknete Algen.
Fett ist in der japanischen Küche eigentlich nur beim Braten in Form von Öl vorhanden. Wobei wir (die Japaner im Allgemeinen vielleicht nicht) gerne Sojasauce zum Würzen des Gemüses verwenden, was ohne Einschränkungen empfohlen werden kann.
Beim abgebildeten Gemüseladen handelt es sich um unsere Hauptbezugsquelle, da dort das billigste Gemüse geboten wird.
Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, muss doch hier auch die allgemeine japanische Süßspeise erwähnt werden. Abgesehen von jeglichen Formen der westlich-importierten Süßigkeiten, bestehen japanische Süßigkeiten eigentlich nur aus süßem Reismehl (Mochireis) und Anko, dem Muß der weissen oder der roten Azukibohne. Auch das kann ich nur empfehlen.
Um auch dem visuellen System einen Anreiz zu geben:

In Sojasauce gebratene Eierfrucht (=Aubergine).

Gebratene Paprika mit Zwiebeln und Sojasprossen, des weiteren Brokkoli.
Daneben im großen Topf: Reis.
Damit genug des Essens.

Am Montag, den 18.10., hat unsere Gemeinschaft eine Kalligraphiestunde bei einer japanischen Meisterin besucht und mit mittelmäßigem Erfolg absolviert. Noch weiss ich nicht genau wie mich Zeichnen geistig bereichern wird und ob es überhaupt in dieser kurzen Zeit einen Effekt haben wird, dennoch bin ich entschlossen es zumindest zu probieren, da Kalligraphie doch einen Teil der japanischen Kultur ausmacht.

22.10.
Auch an diesem Tagen mussten in unserem Forschungsinstitut Studien betrieben werden, dennoch hatten wir in der Mittagspause Zeit am Jidai Matsuri, einem großen Kostümfest, bei dem die Einheimischen in traditionellen Gewändern und Rüstungen durch die Stadt ziehen, teilzunehmen. Eingeführt wurde dieses Fest nachdem Tokyo zur Hauptstadt Japans wurde (1603), um die weiterhin bestehende Macht und Stärke Kyotos aufzuzeigen. Dazu werden die verschiedenen Epochen der Stadtgeschichte seit der Heian-Ära dargestellt, durch welche hindurch Kyoto das Zentrum Japans war. Doch trotz des Umstands, dass zu diesem Ereignis sicherlich zu beiden Seiten der Route die halbe Stadtbevölkerung zugegen war, hätte man zu einer Begräbnisfeier wohl nur noch eine Leiche benötigt. Anders gesagt: von irgendeiner anderen als der Trauerstimmung zu sprechen, wäre wohl übertrieben gewesen. Die motivierteste Person dieses Festes war sicherlich noch die Dame, welche über Lautsprecher Erklärungen gab.
Aber der Leser möge selbst urteilen: Jidai Matsuri
Nach kurzem Verweilen am Rande entschieden wir, dass wir unsere Mittagspause bereichernder wohl zum Essen verwenden könnten und taten desgleichen.
Erfreulicherweise stand an diesem Tag noch ein weiteres Spektakel an: das Kurama-Feuerfest.


Wie der Name bereits besagt, findet dieses Fest im beschaulichen Bergdorf Kurama statt, das nur aus einer langen Straße besteht.


Zu diesem Fest werden von den dort wohnenden Familien kleine, mittlere und riesengroße Fackeln gebunden, die am Abend je nach Größe von den Familienmitgliedern durch das Dorf und am Ende zum Schrein getragen und dort aufgestellt werden. Dabei werden die kleinen Fackeln von den Kindern, die mittleren von den älteren Herren und die riesigen von der Jugend überbracht.
Von diesem Fackelträgern war allerdings zunächst nicht viel zu sehen, da das eigentliche Fest die Polizei übernahm, die fleissig bemüht war die Masse der Zuschauer, die sich auf schätzungsweise 10-15.000 Menschen belief, hinter gelbem Absperrband zu halten. Weiterhin hatten sich die Gesetzeshüter ein Massenleitsystem ausgedacht, welches wohl nur mit der Chaostheorie zu erklären gewesen wäre.

So trottete ich auf einem Feldweg, einer Menschenschlange folgend, längere Zeit an einem Fluss entlang an Gemüsebeeten vorbei, bis ich weiter unten an der einen Straße, die Kurama ausmacht, herauskam.
Das ungewohnteste war die Erfahrung, dass es, trotz der vielen tausend Menschen keine Stände gab, die Essen oder Trinken verkauft hätten, nicht einen einzigen! (Nunja, Trinken erübrigt sich in Japan auf Grund der überall vorhandenen Automaten). Offenbar hatte sich diese Festivität noch ihren religiösen Charakter bewahrt, der vom Konsum absieht.

Ein Feuertopf, wie sie vor jedem Haus an der langen steilen Straße standen.

Kinder bringen ihre Fackel zum Schrein.

Jugendliche Fackelträger in traditioneller Kleidung.

Insgesamt ein feuriges, sehr familiäres Fest, welches allerdings viel zu überlaufen ist und dessen Stimmung durch den massiven Polizeieinsatz doch sehr gebremst wird.


Da für den folgenden Tag ein Trip auf den heiligsten Berg des japanischen Buddhismus, den Hiei-san, angekündigt war, verließen wir das Feuerfest recht früh wieder, auch wissend, dass man den Festakt am Schrein wegen der immensen Menschenströme nicht würde sehen können.
Den Abschluss dieses Tages bildete zurück in Kyoto der Besuch eines Ramen-Restarurants und der Genuss einer Schüssel voll ebensolcher Nudeln. Erfreulicher Ausklang für diesen Geburtstag.

Da der folgende Tag recht viel Raum in Anspruch nehmen und theologisch gehaltvoller sein wird, wird dieser separat verhandelt werden.
Man darf gespannt sein!

Es grüßt
Ruichi

Sonntag, 24. Oktober 2010

11.-13.10.2010 (西暦2010年10月11・13日)

Liebe Leser,

ein weiteres Mal war es mir nicht vergönnt in kürzerem Abstand zu schreiben. Verbessern wird sich das bis Neujahr wohl auch nicht und da ich danach (voraussichtlich) auf Reisen durch das schöne Japan gehe, bleiben meine geistigen Ergüsse wohl eine Rarität. Wenn ich dann aber mal schreibe, dann in informativem Umfang. Um beim geneigten Leser nicht all zu viel Langweile aufkommen zu lassen, halte ich mich von nun an, an die Tage, die des Erwähnens wirklich Wert sind, sodass man davon ausgehen können wird, dass nicht im Bericht aufzufindende Tage in ausgiebigen theoretischen Studien und Diskussionen verbracht wurden, die zwar auch faszinierend und geistig bereichernd sind, aber in der Präsentation wohl rasch zur Ermüdung führen würden. Daher wird auf solche Tage von nun an verzichtet.

11.10.
Diesen Tages sahen wir uns bei bestem Wetter, wie es hier zu großen Teilen wohl noch bis in den November hinein bestehen wird, zwei der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Kyotos, vielleicht sogar Japans, an. Der Bekanntheitsgrad der beiden Tempel offenbarte sich in der wohl bekannten aber wenig beliebten Weise der Touristenströme. Auch wenn ich mich selbst wohl auch zur Klasse des Touristen zählen muss, bin ich durch die Intensität der Studien dieser Kultur und der längeren Dauer meines Besuches wohl auch eindeutig aus dieser Klasse auszuschließen. Kurzum, die Aspekte der Stille und Harmonie waren teils doch empfindlich gestört, sodass diese Einrichtungen nur einen Bruchteil ihrer Wirkung entfalten konnten.
Zu den Fakten. Beim erst besuchten Tempel handelte es sich um den 竜安寺 (Ryoanji "Tempel des befriedeten Drachen"), einen Tempel des Zen-Buddhismus, der seine Berühmtheit seinem Steingarten verdankt. 

Der beeindruckende Charakter dieses Steingartens liegt zu einem Großteil sicherlich an seiner Bekanntheit als Paradebeispiel seiner Klasse.


Interessant an diesem Steingarten sind die 15 größeren Steine, von denen in sitzender Position, wie sie die Zenmönche bei der Meditation einnehmen, immer nur 14 sichtbar sind. Wenn man alle 15 sehen könne, sei man erleuchtet. Wer nicht bis zur Erleuchtung warten möchte um alle 15 Steine zu sehen, kann auch das einfache Mittel des Aufstehens anwenden.


Ein Ort der meditativen Versenkung und des Ordnungsfanatismus.

Zusammenspiel der Elemente: Holzkopf vor Steingarten.


Da der graue Steingarten nur auf einer Seite des quadratischen Tempelbaus gelegen ist, werden die verbleibenden Seiten des Tempels von bemoostem Grün und Gehölz geziert.


Ansicht der erwähnten Grünfläche.


Tsukubai (ritueller Waschbrunnen) im Ryoanji. Bei einem genaueren Blick findet man zu jeder Seite des viereckigen Wasserbehältnisses ein Kanji (Schriftzeichen). Für sich alleine geben diese Kanjis keinen Sinn, doch ist das Viereck in der Mitte auch ein Kanji, mit dem kombiniert, die vier Zeichen folgenden Sinn erhalten (im Uhrzeigersinn gelesen): 吾 唯 足 知 (ware-tada-taru-shiru) Ich-nur-genug-wissen. Leider sind bei diesen Zeichen keinerlei Formen angegeben, sodass der Gehalt von "Ich weiss, was mir genügt" bis "Was ich weiss, genügt mir" alles umfassen kann. Wohlwollend kann man sagen, dass diese Deutungsvielfalt in der Intention des Verfassers lag, aber auch dem geneigten Leser wird wohl nun genügen, was er darüber weiss.


Tori auf einer Insel in der Anlage des Ryoanji.


Um alle Vorurteile zu bestätigen: Hier schwimmen in den Seen tatsächlich riesige Koi umher.


Pfad in die Natur.




Der zweite besichtigte Tempel war der 金閣寺 (Kinkakuji, dt. Goldener-Pavillion-Tempel), der an Berühmtheit den erstbesuchten Tempel wohl noch überragt.


Seine Berühmtheit erlangte dieser "Tempel" (wurde als Wohnsitz eines Adligen erbaut und ist erst nach dessen Verscheiden zum Tempel geworden), wie unschwer zu erraten, durch seine mit Blattgold versehene Fassade.


Einen besonders schönen Anblick soll dieser Pavillion bieten, wenn auf einer der Inseln auf dem angelegten See ein Kranich steht. Dieser harmonisiert dann wahrscheinlich ganz besonders gut mit dem Goldkranich auf der Spitze des Pavillions, es darf allerdings spekuliert werden...


Im Park um den Pavillion befinden sich neben einigen Tempelhändlern (Doppeldeutigkeiten impliziert) auch einige Orte, an denen volksreligiöse Rituale vollzogen werden können. So muss hier versucht werden eine Münze in das steinerne mittig eingelassene Gefäß zu werfen, wovon sich offenbar Glück erhofft wird.


Man sollte den Tempel allerdings nicht vorschnell verurteilen, da, wie zu sehen, dort sehr viel Wert auf die Parkanlage gelegt wurde und man dort wunderschöne Ausblicke genießen kann.


Man könnte ja bösen Willens einiges am europäischen Katholizismus kritisieren, aber die Architektur der Kirchen gehört sicherlich nicht dazu. Hier könnte man das leider durchaus...

Nach diesem Trip aßen wir aus Unwissenheit Ramen-Nudeln bei einem japanischen Chinesen. Da die Japaner allerdings die Ramen-Nudeln sowieso aus China übernommen haben, war das schon fast wieder Original.

12.10.
Das Spannendste am folgenden Tag war das mystische Zwielicht am Abend.



Damit genug der Romantik.

13.10.
Es stand erneut ein Ausflug in das eine Stunde entfernt gelegene Sakurai, in der Nähe von Nara, an.

Dabei kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit dem japanischen Land, das tatsächlich zu großen Teilen von Reisfeldern bedeckt ist.

Bei einem Verbrauch von ca. 1,5 kg Reis je Woche und Person kann das auch nicht wundern. Es soll angemerkt sein: Unsere Wohngemeinschaft (3 Personen) hat innerhalb eines Monats 20 kg Reis vertilgt, was allerdings gerechnet auf drei Mahlzeiten am Tag gar nicht so viel ist.

Dort empfing uns ein evangelikaler Pfarrer, der uns seine Gemeinde und seinen Kindergarten zeigte.

Auch wenn dieser Eingang nicht so scheinen mag...

...so verbirgt sich doch im Inneren ein stattlicher Kirchenraum.

Da wir durch die früh einsetzende Dunkelheit zeitlich gebunden waren, ging es sogleich weiter in den Kindergarten.

Dieser bietet in den unteren Räumlichkeiten nicht nur genug Platz zum Spielen und Lernen, sondern beinhaltet auf der zweiten Etage auch noch eine Kapelle...

...in welcher christliche Früherziehung stattfindet. Ein durchaus bemerkenswertes System. Die Aufgewecktheit und Interessiertheit der Kinder war sehr erstaunlich. Nach einer kurzen Demonstration alttestamentlicher Bibelkunde mussten wir den Kindergarten auch schon wieder verlassen.


Auf dem Weg zum nächsten Schrein passierten wir dieses riesige Tori (das ist die Bezeichnung solcher Bauwerke), welches den Eingang zu einem kaiserlichen Schrein markieren sollte, der allerdings erst einige Kilometer später zu sehen war.


Säule am Eingang des Schreines auf der, wie deutlich zu lesen, die Schriftzeichen 大神神社 (Omiwa-jinja "Schrein der großen Götter", allerdings heisst der Berg, auf dem der Schrein steht, Miwa und "O" ist einfach ein Höflichkeitspräfix, sodass hier einfach der Berg verehrt wird)eingehauen sind, welche den Namen des Schreins ausmachen.


Rituelle Reinigung vor Betreten des Schreingeländes.

Das dargestellte Mädchen, welches man wohl an keinem Schrein jemals antreffen wird und welches eher an die bayrischen Alpen erinnert, zeigt die korrekte Art und Weise der Durchführung der rituellen Wäsche.


Hauptgebäude des Schreins.



Blick über Sakurai.


An Brettern zu beiden Seiten der Treppe, die vom Schreingelände hinabführt, hängen Wunschtafeln der Besucher.

Den nächstes Höhepunkt des Tages bildete eine Teezeremonie bei einer Familie namens Toyota (da es in Japan nur ca. 1 Mio Familiennamen für 130 Mio. Einwohner gibt, ist nicht anzunehmen, dass diese Familie mit der Firma für Kraftfahrzeuge bekannt ist).


Das Zimmer für die Teezeremonie war geschätzte 9m² groß, dennoch für diesen Zweck vollkommen ausreichend. In der kleinen Nische hängt Bild das zur Jahreszeit passen soll und die einzige Verzierung im schmucklosen Räumchen ist.

Da Japaner darin geübt sind und wohl schon seit vielen Generationen nicht anders sitzen, war das Knien für den japanischen Teil der Gesellschaft kein größeres Problem, für mich bedeutete es allerdings, wie schon öfter, eine größere Tortur.

Dennoch galt es auszuhalten. Die Zeremonie wurde mit Okashi (japanischer Süßigkeit) begonnen...

...dann wurde der Tee je einzeln aus Teepulver (Matcha) angerührt, nach Wichtigkeit der Person gereicht und schließlich nach einigen kurzen Formeln getrunken.

Anschließend gab es noch Sachertorte und Tee, was ich in Japan nicht unbedingt erwartet hätte. Dennoch verstehen sich die Japaner ganz auszeichnet auf solche Süßspeisen, wie diese Torte bewiesen hat.


Von dort aus fuhren wir in die nahen Berge - man kann grundsätzlich sagen, dass es von jedem Ort in Japan aus "nahe Berge" gibt, da Japan von einem Vulkangürtel durchzogen wird durch den allerorts Berge entstanden sind - wo am Wegrand diese Jizo-Figuren aufgestellt waren. Diese Figuren finden sich vielerorts und sind meist ein Andenken an gestorbene Kinder, die vom Gott Jizo aus dem Limbus (Aufenhaltsraum von Seelen, die unverschuldet nicht in den Himmel kommen können) geholt werden sollen. Viele der Figuren sind schon sehr alt, aber auch noch heute stellen viele Eltern solche Figuren auf.


In diesen Bergen besichtigten wir im Eiltempo den 聖林時 (Shorinji "Tempel des heiligen Wäldchens"), der einen wundervollen Ausblick über die Region bietet.

Kleine Steinpagode vor dem Tempel.

Im Tempel: Kleiner Theologe neben großem Buddha. Zumindest der äußeren Größe nach.

Nationalheiligtum im oberen Teil des Tempels. Wen genau diese Statue darstellt, ist mir leider unbekannt.

Leider konnten wir auch in diesem Tempel nicht lange weilen, da es noch galt einen noch höher gelegenen Schrein (also wieder ein Shintoheiligtum diesmal) zu besichtigen.

Laternen am Fuße des Tempels...

...dann ein langer Aufstieg (rückblickend)...

...und an der Spitze das Heiligtum.
Das Interessanteste an diesem Schrein war allerdings die 13 stöckige Pagode.


Pagode im Profil.(Mit Schiller gesprochen: Rinnen muss der Schweiß, soll das Werk den Meister loben! Doch der Segen kommt von oben.)

Im Inneren des Tempels.
Auch die dort ausgestellten furchterregenden Masken sollen nicht vorenthalten werden.


Persönlich finde ich die erste Maske verstörender, da die zweite doch sehr eindeutig darauf ausgelegt ist zu verschrecken. Die erste tut dies in einer eher subtiler Weise.

Zu vorletzt besichtigten wir den Grund auf dem einstmals (in der Nara-Periode) der kaiserliche Palast stand. Heute erinnern nur noch die Sockel einiger Säulen an den Umfang des Hauptgebäudes.

(Palast auf der Karte)

(Reste des Palasts in Natur)

Der letztbesuchte Ort des langen Tages war mit einer Gesamtfläche von 500.000 m² der größte Schrein aller bisher besichtigten. Es handelte sich dabei um den 橿原神宮 (Kashihara-jingu "Eichenfeld-Schrein" - möglicherweise wegen der ihn umgebenden Bäume-).

Das wirklich beeindruckende an diesem Schrein waren allerdings vor allem die Ausmaße. Die riesigen freien mit Kies bedeckten Wege und Plätze, die nur an wenigen Tagen im Jahr genutzt werden, hätte man in unseren Breiten wohl eher als Neubautgebiete genutzt.

Mit dem Durchschreiten des riesigen Tori endete dann auch unser Ausflug und wir kehrten zurück nach Kyoto, wo das Bett schon sehnsüchtig wartete...

Es mag vielleicht scheinen, als hätte ich hier recht viele Bilder eingestellt, doch verglichen mit dem Fundus der möglichen Bilder habe ich mich schon stark beschränkt und hoffe, dass dem geneigten Leser dies einen angenehmen Überblick verschaffen möge.
Es grüßt
Ruichi